Laos – der Norden – Traumland für Motorradfahrer
Februar 26, 2013 in Laos, Unterwegs
Für den Norden von Laos haben wir uns etwas über zwei Wochen Zeit genommen. Es ist eine wunderbare Gegend, wie gemacht zum Motorradfahren. Gute Strassen mit unzähligen Kurven führen durch die schöne Berglandschaft; Verkehr gibt es fast keinen; und für die, die gerne Offroad fahren, gibt es mehr als genug abenteuerliche und schlammige Off-road-Alternativen.
Unsere Route führte uns von Houei Xai, wo wir aus Thailand eingereist sind, zunächst nach Luang Namtha. Von dort aus ging es mit einem kleinen Abstecher an die Chinesische Grenze und über Oudom Xai bis nach Nong Khiew, wo wir zwei Tage geblieben sind, um die Karstlandschaft am Fluss zu erkunden.
Weiter ging es über eine der schönsten Strassen des Landes bis Vieng Thong, und dann weiter nach Phonsavanh, wo wir die beeindruckenden Plain of Jars besucht haben. Hier liegen hunderte, wenn nicht tausende, von grossen Steingefässen, die über 2000 Jahre alt sind, verteilt in der Landschaft. Keiner weiss, welcher Kultur sie zuzuschreiben sind und welchen Zweck sie hatten. Die lokalen Führer erzählen jedoch gerne die Geschichte, dass sie zum Whisky-Brennen verwendet wurden….
Diese Gegend ist zugleich eine der am schwersten vom Bombardement während des Indochina-Krieges betroffenen Regionen. Nach wie vor sind grosse Teile des ganzen Landes mit Streubomben verseucht. Was wir vor unserem Besuch nicht wussten: Laos ist das am schwersten bombardierte Land aller Zeiten. Die Amerikaner haben in hier mehr Bomben abgeworfen als die Alliierten zusammen während des gesamten 2. Weltkriegs! Rund ein Drittel der Streubomben ist nicht explodiert und stellt nun eine tödliche Gefahr für die Bevölkerung und vor allem die Bauern dar. Jährlich sterben noch immer viele Menschen oder werden verstümmelt durch diese „bombies“, wie sie die Laoten nennen.
Als nächstes haben wir Luang Prabang besucht – eine der schönsten Städte in Asien, voller Tempel, mit einem enstspannten kolonial-französischen Charme, inkl. Boulangerie mit Baguette und Croissant, und wunderschönen Sonnenuntergängen über dem Mekong. Von hier aus lohnt ein Abstecher zum Kuang Xi Wasserfall etwa 25 km südlich der Stadt, wo man schön Baden kann.
Von Luang Prabang aus fuhren wir über den sogenannten „Shortcut“ – eine tolle Off-road-Piste – bis nach Hongsa, wo wir bei Monica im Jumbo-Guesthouse nicht nur die ersten (und superleckeren!) Käsespätzle seit Monaten geniessen durften, sondern auch eine Elefanten-Tour gemacht haben. Es ist ein einmaliges Erlebnis auf einem dieser beeindruckenden Tiere durch die Landschaft zu reiten. Das tolle in Hongsa ist vor allem, dass man hier abseits der Haupttouristenrouten unterwegs ist.
Von Hongsa sind wir dann bis nach Vang Vieng gefahren, teilweise auf einer tollen Strasse durch die Berge, die uns landschaftlich an Südfrankreich oder die Pyrenäen erinnert haben. Die Strasse, die auf unserer Karte noch als Piste eingezeichnet ist, wird aktuell ausgebaut. In einem Jahr fährt man hier wohl durchgehend asphaltiert.
Im Toursitenzentrum Vang Vieng mit seinen Karstfelsen und den vielen Bars und Lokalen sind wir nur eine Nacht geblieben – „happy tubing“ und betrunkene Backpacker, die über die Strassen torkeln, sind nicht so unser Ding – und von dort aus sind wir weiter Richtung Vientiane gefahren – teils über schöne Staubpisten abseits der Hauptrouten.
Weitere Bilder in unserer Fotogalerie Laos
Den Rest unserer Tour durch Laos könnt ihr im nächsten Beitrag lesen – dann berichten wir über den Süden des Landes.
Wenn ihr an den GPS-Daten unserer Tour interessiert seid, schickt uns einfach eine Nachricht.
Reiseinfos Laos
Visum – 30 Tage bei Einreise an der Grenze erhältlich (30 US$), kann im Land verlängert werden
Benzin – überall erhältlich, meistens nur 91 Oktan
Währung – Lao Kip. 10000 Kip sind ca. 1 EUR
Geldautomaten – ATM gibt es in fast jeder Stadt und in den Touristenorten; es fallen Automatengebühren an von 2 bis 4 EUR
Strassen – von wilder Dschungelpiste bis gut ausgebauter 4-spuriger Strasse ist alles zu finden. Die Hauptstrassen sind fast alle asphaltiert und in gutem Zustand. Wer aber Abenteuer sucht, der kann es einfach finden.
Kosten – Essen ab ca. 20000 Kip (2 EUR), Bier ca. 10000 (1 EUR) Kip, Guesthouses je nach Ort ab ca. 50000 -100000 Kip (5-10 EUR) pro Zimmer
Verkehr – nur sehr wenig; es wird rechts gefahren.
Carnet de Passage? – wir haben es benutzt, aber es ist keine Pflicht.
Fähren – die Fähren über die Flüsse sind recht teuer. Wir haben pro Motorrad zwischen 20000 und 50000 Kip bezahlt.