Kambodscha – Traumstrände, Tempel, Totenköpfe…
Februar 1, 2013 in Kambodscha, Unterwegs
Der schöne Strand, die einzigartigen Tempelanlagen von Angkor Wat und die schreckliche Geschichte des Landes unter der Herrschaft der Roten Khmer – das ist es was uns von zwei Wochen in diesem Land am meisten in Erinnerung bleiben wird.
Nachdem wir lange kein Meer und schon gar keinen Strand mehr gesehen hatten, haben wir die Zeit in Kambodscha auch dazu genutzt, über Silvester am Meer mal etwas Urlaub zu machen. Von unserer kleinen Hütte am Strand waren es nur zwei Meter bis an das Wasser; wir waren Segeln, Spazieren und Baden und haben wunderbar ausgespannt..
Vom Meer aus ging es für uns weiter nach Phnom Penh. Was uns von dort am eindrücklichsten in Erinnerung geblieben ist, ist die Konfrontation mit den schrecklichen Verbrechen, die unter der Herrschaft der Roten Khmer und ihrem Führer Pol Pot an der Bevölkerung Kambodschas begangen wurden. In kürzester Zeit wurden über 2 Millionen Menschen hingerichtet oder sind an Folter, Hunger und Zwangsarbeit gestorben. Mehr als ein Viertel der Kambodschanischen Bevölkerung ist so in kurzer Zeit ums Leben gekommen. Die kommunistischen Roten Khmer hatten es dabei vor allem auf die gebildeten Menschen und die Stadtbevölkerung abgesehen.
Bei einem Besuch der Massengräber, den sogenannten Killing Fields, in der Nähe Phnom Penhs wird einem deutlich vor Augen geführt, was hier vor noch gar nicht so langer Zeit (1975 – 1978) Schreckliches geschehen ist. Es bleibt für uns absolut unverständlich, wieso dieses Regime lange sogar von anderen Staaten toleriert wurde, und wieso die führenden Köpfe, inklusive Pol Pot, fast alle nie vor ein Gericht gestellt wurden. Der Besuch der Killing Fields hat uns tief betroffen und traurig gemacht. Es ist einfach unfassbar, zu welchen Grausamkeiten die Menschen fähig sind.
Von Phnom Penh ging es dann nach Siem Reap, von wo aus wir die Tempelanlagen rund um Angkor Wat besucht haben. Ein absolutes Highlight – trotz der vielen Touristen, die hier tagtäglich einfallen. Die verschiedenen Anlagen erstrecken sich über ein so grosses Gebiet, dass man immer wieder Orte findet, wo man auch mal seine Ruhe hat. Am besten haben uns die Tempel gefallen, die teils vom Dschungel überwuchert waren. Hier haben wir uns für Stunden in dem Gewirr aus Mauern, Gängen, Reliefs und Säulen verloren und die riesigen Bäume bestaunt, die sich mit ihren Wurzeln an den Mauern festklammern und so die Tempel für den Dschungel wieder zurück erobert haben. Grossartig, was diese längst vergangene Kultur hier erschaffen hat. Und grossartig für uns Motorradreisende: Man kann sich zwischen den Anlagen prima mit dem eigenen Motorrad fortbewegen!
Was gibt es sonst zu Kambodscha zu sagen: die Menschen sind freundlich, der Verkehr ist erträglich und ausserhalb der Städte noch sehr dünn, die Hauptstrassen sind in einem klasse Zustand und das Preisniveau ist niedrig. Leider hatten wir nur zwei Wochen in diesem schönen Land, das ausser in Angkor Wat noch nicht touristisch überlaufen ist – und es gibt noch so vieles dort zu entdecken…