Die Alpen in Australien

Mai 18, 2014 in Australia, Unterwegs

DSC_8496Australien hat auch Berge – eine fast schon überraschende Erkenntnis, die uns nun nach vielen tausenden Kilometern durch das meist flache und eintönige Australien traf! Und so durften wir auf den letzten Kilometern in diesem riesigen Land noch mal richtig Motorradspaß haben: Es ging quer durch die Australischen Alpen und die Blue Mountains von Melbourne nach Canberra und dann nach Sydney, unserer letzten Station in Australien.

Die Strecke von Melbourne nach Canberra durch die Australischen Alpen führte uns durch Skigebiete und entlang der höchsten Gipfel, die Australien zu bieten hat. Die sind zwar nicht ganz so hoch und vor allem weniger schroff, wie wir es aus Europa gewohnt sind, liegen aber teilweise trotzdem noch über 2000 Meter.

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Leider erwischten wir eine furchtbare Hitzewelle in dieser Zeit – bei Temperaturen von über 35°C war das Fahren nicht besonders spaßig und das Anhalten noch schlimmer. Auch  Nachts gab es kaum Abkühlung. Aber so lange wir möglichst weit oben in den Bergen blieben, war es dann meistens doch irgendwie erträglich.

Wir entdeckten einige tolle Off-road-Pisten und Allradstrecken durch die Berge; teilweise so steil, dass wir die schweren Motorräder bergab kaum mehr halten konnten – und hoch wären wir vermutlich garnicht erst gekommen – leider kommt das auf den Bildern aber nie wirklich raus.

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Überall fanden wir wunderbare (und kostenlose) Übernachtungsmöglichkeiten, wie zum Beispiel die kleine gemütliche Tomahawk-Hütte mitten im Wald, die wir ganz alleine für uns hatten, so dass wir kurzerhand unser Lager für die Nacht dort aufschlugen.

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Spektakulär war unser Übernachtungsplatz auf einem der Gipfel in den Silver Mountains, neben einer Funkstation und mit Blick auf die silbrig glänzenden Skelette der abgestorbenen Gum-Trees (Eukalyptus-Bäume), die dort die Hänge überziehen. Und der Sonnenuntergang – einfach wunderschön….

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Auch der Besuch am Mount Buffalo war ein Highlight – nicht nur wegen der tollen Aussicht vom Gipfel. Zum Abendessen hatten wir wieder einen unvergesslichen Sonnenuntergang…

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… und dannach wurden wir von Millionen von Motten überfallen, die sich während der heißen Sommermonate hier sammeln, um sich in die Felsspalten der höchsten Gipfel zurückzuziehen und in den kühlen Nachtstunden ausschwärmen. Ein total wahnsinniges Schauspiel!

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Noch so ein Höhepunkt war wieder ein anderer Zeltplatz, wo wir unseren Privatpool im Fluss hatten, dort den Tag mit Dammbauten im Wasser verbrachten, und endlich mal wieder den Staub aus unseren Motorradklamotten waschen konnten. Eine fast schon angenehme Arbeit, wenn man bei den heißen Temperaturen im kalten Wasser sitzen kann….

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Ein eher unangenehmes Erlebnis war unsere Nacht im Mt. Kosciuszkio Nationalpark (dem höchsten Berg Australiens mit 2228 Metern): Nachts roch es an unserem Zeltplatz plötzlich stark nach Rauch – und bei den heißen Temperaturen und der trockenen Witterung ist die Waldbrandgefahr dort wirklich enorm. Wir hatten wirklich Angst, dass wir von einem Feuer überrascht oder eingeschlossen werden könnten. Wer schon mal gesehen oder gehört hat, mit welcher Zerstörungskraft und Geschwindigkeit sich ein solches Feuer durch den Wald fressen kann, der wird unser Sorge verstehen. Glücklicherweise schien der Brandherd aber doch weiter weg zu sein – wir sind losgefahren konnten aber nichts entdecken. Und später in der Nacht setzte dann auch Regen ein… wir waren wohl selten so froh über den Niederschlag gewesen! Eine der ganz wenigen Situationen während unserer Reise, wo wir wirklich mal Angst hatten.

Canberra, das als Kompromiss zwischen den rivalisierenden Metropolen Sydney und Melbourne künstlich geschaffene politische Herz Australiens, ist ein eher verschlafenes Provinz-Nest. Interessant war der Besuch des Parlaments und der Stadt trotzdem. Highlight war jedoch der Besuch des Deep Space Communication Centres, das einige Kilometer außerhalb der Stadt in den Hügeln gelegen it. Über die riesigen Antennen wird mit Sonden und Raumschiffen im All kommuniziert und die begleitende Ausstellung (mit echtem Mondgestein und vielen interessanten Filmen) war wirklich spannend.

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Nördlich von Canberra wählten wir den Weg durch die Blue Mountains nach Sydney. Das einzige was uns dort begeistert hat, waren die Jenolan Caves, wo die kleine Straße direkt durch eine Höhle führt. Ansonsten fanden wir die Gegend zwar hübsch, aber nicht sonderlich herausragend und vor allem furchtbar von Touristen überlaufen. Offenbar wird die Gegend in Sydney als Ausflugsziel besonders gut vermarktet….

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Unsere letzte Nacht in der Natur in Australien verbrachten wir dann auf einem der freien Rastplätze kurz vor Sydney. Das letzte Mal Abendessen unterwegs in Australien!

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Von dort ging es rein nach Sydney, wo wir unsere Motorräder für die Luftfracht und Quarantäne-Kontrolle in Neuseeland vorbereiteten – davon haben wir ja schon bereits ausführlich berichtet. Hier gehts zu Beitrag: Zwei Motorräder auf dem Weg von Sydney nach Christchurch

Und als dann endlich alles verpackt war, blieb uns auch noch ein wenig Zeit, die Stadt zu besichtigen und natürlich das berühmte Opernhaus in Augenschein zu nehmen, bevor wir die große Insel dann nach sieben Monaten und rund 27000 Kilometern endgültig verließen.

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Im nächsten Reisebericht nehmen wir euch dann mit auf die Südinsel Neuseelands. Wir erzählen euch, wie es uns dort ergangen ist, von Regen und Schnee, wirklich spektakulären Landschaften, Millionen von Schafen und ganz besonders netten Begegnungen.